Ich möchte hier über meine Erfahrungen mit meinem neuen aerothermischen Warmwasserspeicher, auch Luft-Wasser-Wärmepumpe genannt, sprechen. Vor allem möchte ich sagen, dass ich durchgehend zufrieden bin und die Anlage nur Vorteile bringt. Es gibt vielleicht eine einzige Sache, auf die ich dann am Ende auch eingehe.
Von Anfang an hat der Begriff Aerothermie meine Aufmerksam erregt. Es geht dabei darum, die Energie aus der Luft der Umgebung auf effiziente Art und Weise zu nutzen. Dafür ist ein geeigneter Platz im Freien notwendig, also außerhalb des Wohnbereichs.
Unser Wasserspeicher fasst 200 l und wir leben zu viert: mein Mann, meine beiden Töchter und ich. Das Gerät ist auf 50 °C eingestellt. Seit wir die Anlage vor etwa einem Jahr installiert haben, ist es nur ein einziges Mal vorgekommen, dass wir kein heißes mehr Wasser zum Duschen hatten. Meine ältere Tochter hatte sich einen Film über Wasserfälle angesehen und brachte Ihre Eindrücke am nächsten Morgen mit in die Dusche, so dass sie die gesamte Reserve alleine aufbrauchte. Ich denke, im Normalfall reicht unser Wasserspeicher für die Größe unserer Familie völlig aus.
Trotzdem habe ich meinen Installateur gefragt, ob wir das Gerät nicht auf 60 °C anstatt 50 °C programmieren könnten. Er antwortete, dass diese Anlagen nur bei nicht sehr hohen Temperaturen wirtschaftlich arbeiten, und dass die Stromkosten bei 60 °C denen für einen normalen elektrischen Warmwasserbereiter gleichkommen würden. Eben aus diesem Grund bräuchten wir den großen Wasserspeicher mit 200 l.
Das Gerät verbraucht 400 W und läuft bei uns etwa fünf Stunden am Tag. Bei unserem Strompreis bedeutet das nicht mehr als 10 Euro pro Monat Stromkosten für die Warmwasserbereitung. Zur Vorbeugung von Legionellenbildung ist das Gerät so programmiert, dass es das Wasser wöchentlich regelmäßig auf bis zu 70 °C erhitzt.
Wir hatten ungefähr 950 € Anschaffungskosten. Da ich das Gerät zusammen mit der Rennovierung unserer Klimaanlage gekauft habe, wurde uns ein guter Preis gemacht. Ich glaube, dass es eine chinesische Marke ist, die unter dem Namen eines nationalen Händlers verkauft wird, deshalb denke ich, dass es ein Gerät normalen Qualitätsstandards ist, also nichts besonderes. Sicher kann man bessere und teurere Geräte auf dem Markt finden.
Was ist also der Nachteil solcher Anlagen? Ich denke, dass es bei allen Geräten dieser Art einen Einlauf für kaltes Wasser unten und einen Ablauf für warmes Wasser oben gibt. Das heißt, dass die im Wasser enthaltene Feststoffe in dem großen Wasserspeicher nach unten sinken und sich dort absetzen. Leider sind diese schwer zu entfernen, da das Gerät unten keine Öffnung hat und es dort auch keinen Ablauf gibt. Wie gesagt, es handelt sich um ein Standardgerät und ich denke, dass die meisten so wie meins aufgebaut sind.
Bei großen Warmwasserspeichern wie in Hotels, wo es normal ist, dass bis zu 1000 l Warmwasser benötigt wird, gibt es solche Ablaufventile. Sie vereinfachen die Instandhaltung und Wartung um ein Vielfaches. Leider ist das bei kleineren Geräten für den Haushalt nicht der Fall, obwohl es die genauso nötig hätten.
Wenn wir dazu auch noch kalkhaltiges Wasser haben, dann ist die Mischung perfekt: der Kalk bleibt im Inneren des Gerätes, lagert sich dort an und bildet langsam aber sicher eine wachsende Kalkschicht in unserem Wasserspeicher.
Wie ich das Problem gelöst habe? Zuallererst habe ich am Wassereingang des Gerätes Aquasain installiert, um so den Kalk in ein sandartiges Pulver zu verwandeln. Er lagert sich dadurch nicht an der Innenwand des Wasserspeichers an und bildet dort eine harte Kruste, sondern setzt sich jetzt in Form von Pulver nur am Boden ab.
Als nächstes haben wir selbst einen Ablauf installiert. Dafür mussten wir am Wassereingang eine zusätzliche Rohrbiegung installieren, wo wir das Wasser für den Moment der Reinigung an- und abstellen können. Hier einige Fotos, auf denen genau das zu sehen ist:
Ich habe mir extra ein paar Erinnerungen eingerichtet, damit ich nicht vergesse, die Reinigung alle zwei Monate durchzuführen So halte ich meinen Warmwasserspeicher sauber.
Ich glaube, dass mir dadurch mein Wasserspeicher für lange Zeit erhalten bleibt.
Hier noch einmal eine Zusammenfassung meiner Einschätzungen:
Vorteile:
- Sehr niedrige Kosten für Warmwasser und praktisch ohne Wartung (außer der regelmäßigen Reinigung).
- Elektrische Energie ist sicherer als aus Gas gewonnene.
Nachteile:
- Falls es keinen Ablauf gibt, muss einer installiert werden, wenn der Kaltwasserzulauf unten und die Warmwasserleitungen oben sind.
- Die Anschaffung ist teuer. Allerdings amortisiert sich die Investition in einem Zeitraum von wenigen Jahren.
- Braucht mehr Platz als ein normaler Durchlauferhitzer mit Gas oder ein elektrischer Warmwasserbereiter, da ein größeren Wasserspeicher nötig ist.
- Man braucht Zugang zu Luft aus der unmittelbaren Umgebung.